Clubgeschichte

(Vom Förderverein über die Ursprünge des Optisegelns auf der Unterhavel zum Verein von Fahrtenseglern.)

Am 11.Mai 1931 wurde unser Klub von acht aktiven und ehrenamtlich tätigen Mitgliedern aus den Seglervereinen YC Dämeritzsee und SC Argo sowie zwei Abgeordneten des Preußischen Landtages im Hotel „Russischer Hof“ in Berlin – Stammsitz in Zeuthen bei Berlin – gegründet.Bilder des DSC für den Vorstand – 001

Gründungsziel war „Die Förderung der Ausbildung des Seglernachwuchses in den Vereinen des Deutschen Segler-Bundes durch finanzielle und materielle Unterstützung der bestehenden Jugendabteilungen“.

Zur damaligen Zeit war der Deutsche Segler-Bund einer von drei Verbänden, in denen sich die Seglervereine organisiert hatten. Die Förderer nutzten ihre Ämter und ihren Einfluss bis in die politischen Ebenen und konnten so eine Yawl in Stettin ankaufen und nach Berlin überführen. Sie wurde der Abteilung Berlin des Deutschen Segler-Bundes übergeben und fand ihren ersten Liegeplatz beim SC Argo am Zeuthener See. Auf ihr wurden Jugendliche aus den Vereinen des Deutschen Segler-Bundes ausgebildet. Trainingslager und Jugendtreffen wurden ebenfalls so finanziert.

Die politische Entwicklung in Deutschland hatte im Jahre 1933 zur Folge, dass alle Seglervereine im Deutschen Segler-Verband vereinigt wurden.

Der Deutsche Segler-Bund beschloss im September 1933 seine Liquidation.

Das Satzungsziel unseres Klubs hatte damit seine Grundlage verloren. Die Satzung wurde geändert und es schlossen sich weitere aktive Segler unserem Klub an und übten aktiv Regatta- und Fahrtensegeln bis in die Ostsee aus. Die Boote und Mitglieder waren in Vereinen im Raum Zeuthen ansässig und hatten weder einen eigenen Hafen noch Klubhaus.

Hier sei erwähnt, dass seit 1933 der Stander des DSC mit seinem heute bekannten Aussehen gefahren wird. Ursprünglich war dies der Stander des Deutschen Segler-Bundes.

Kd. Pöppel

Kd. Pöppel

Die Kriegsjahre 1939 bis 1945 schränkten das Vereinsleben stark ein und führten letztendlich zum Verlust der Boote. Die Vereinsunterlagen wurden ebenfalls durch Kriegseinwirkungen vollständig vernichtet.

Nach Jahren der Ungewissheit war es der Initiative des Ehrenvorsitzenden Alfred Pöppel und dem Kd. Wolfgang Kaiser zu verdanken, dass am 6.März 1954 eine Mitgliederversammlung zusammentrat, in der der Vorstand gewählt und eine neue Satzung beraten wurde.

Im September 1954 wurde der DSC in den DSV und BSV auf

15er Jollenkreuzer 1957

15er Jollenkreuzer 1957

genommen. Die DSC-Flotte wurde größer, aber der DSC war ein Klub ohne Heim und Steganlage. Im Dezember 1960 stimmte die Mitgliederversammlung einem Pachtangebot von Gelände und Haus zu.

Von nun an hatte der DSC seine Heimat in Gatow. Die Mitglieder hatten in dieser Zeit Unglaubliches geleistet und Gelände und Haus hergerichtet. Bis heute war dies Verpflichtung für die folgenden Generationen, die aus Hafen und Gelände ein wahres Kleinod gemacht haben. Diese Leistung konnte nur durch die Bereitschaft, sich ohne wenn und aber einzubringen, erbracht werden. Für die Mitglieder stand und steht der abgewandelte Spruch von John F. Kennedy als selbstverständliche Maxime fest: „Frage nicht, was der Verein für dich tun kann, sondern frage dich, was du für den Verein tun kannst“.

Die Anfänge des „Optimistensegelns“ auf der Unterhavel wurden im Wesentlichen vom damaligen Vorsitzenden Alfred Pöppel mit

Clubheim 1962

Clubheim 1962

initiiert. 1966 schrieb der DSC gemeinsam mit dem WSV 22 erstmalig Wettfahrten für den Optimisten (damals Holzbau) aus. 8 Vereine nahmen mit 12 Booten teil. Bereits 1968 kamen 72 Teilnehmer darunter auch amerikanische und britische Jugendliche. 1969 waren es dann 120 Teilnehmer.

Auf der Freizeitschau Berlin im gleichen Jahr wurden vom WSV 22 und dem DSC in einem Werkraum einer Messehalle die Möglichkeiten der Fertigung von Optimisten aus Kunststoff vorgestellt.

In den Jahren 1967 bis 1978 stellten Segler aus dem DSC die Deutschen Meister bei den 15 qm, 16 qm u. 20 qm Jollenkreuzern und der Jugendmeisterschaft der Europe.

Opti Regatta 1971

Opti Regatta 1971

Das Fahrtensegeln nahm schon damals einen breiten Raum in den sportlichen Aktivitäten ein und ist heute das sportliche Standbein des DSC.

Unser Klub schätzt sich glücklich vor dem Hintergrund der Veränderungen im Lande, unserer Stadt und der Gesellschaft, ein schönes Gelände und eine schöne Steganlage zu haben. Vor allem sind wir glücklich darüber viele junge Familien mit Kindern in unserer Mitte zu wissen.

Steganlage 1977

Steganlage 1977

Für die Zukunft sind wir guter Hoffnung und setzen darauf vor allem den Kindern und Jugendlichen die Freude an unserem Sport zu vermitteln. Die weiterführende Ausbildung für Regattenteilnahmen wird in Stützpunkten des Berliner-Segler-Verbandes geleistet. Hier profitieren wir von der Solidargemeinschaft im Verband, speziell dem Bezirk Unterhavel.

Hier schließt sich der Kreis und wir kommen damit zum Grundgedanken unserer Gründerväter zurück, der uns weiterhin Verpflichtung sein wird.

Hans-Jörg Schmidt

Ehrenmitglied und
Mitglied des Ältestenrates